Coversong Roads

sabato, marzo 25, 2017

Leicht übertrieben

Die ENEL hatte uns vorgestern von 9 bis 16 Uhr den Strom gekappt. Ich konnte nicht am PC kaspern, dafür mehr lesen. Den “Spiegel” zum Beispiel. Ich lache mich schlapp, wenn ich dort lese “Das Wirtschaftsministerium will die Dominanz von Internetgiganten wie Google brechen.” Die spielen doch in einer ganz anderen Liga. Bei denen funktioniert das Gehirn noch.
Was mir gefallen hat, war das Interview mit dem französischen Präsidentschaftskandidaten Emmanuel Macron. Allein schon, weil er sagt: “Wir brauchen eine Erneuerung.” Ich glaube, das hat in Deutschland noch kein Politiker von sich gegeben. Sollte Macron gewinnen, wird vermutlich alles beim alten bleiben, aber das Interview war wenigstens gut.
Unter “wir werden Götter sein”, wird der israelische Historiker Yuval Noah Harari interviewt. Er brachte soeben das Buch “Homo Deus” heraus. Etwas hoch gegriffen, den künftigen Menschen mit einem Gott zu vergleichen. Meine Frau betet mich doch schon heute an. (just kidding). Was sagt er interessantes?
  • Wir sterben, weil wir zu viel essen anstatt zu wenig. Da ist etwas dran.
  • Der Mensch braucht Visionen. Helmut Schmidt meinte, wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen. Und ich meine: Visionen sind Quatsch, weil die Technologie so schnell nach vorn drängt, dass Visionen von heute nicht mehr die von morgen sind.
  • Wir irren auf kurze Sicht im Weltnebel herum. Eben.
  • Ich glaube, dass die wichtigsten Produkte der Ökonomie des 21. Jahrhunderts nicht mehr Autos, Textilien und Esswaren sein werden, sondern Körper und Gehirn und Bewußtsein, also künstliches Leben. Und es gibt drei Wege, wie sich der Mensch zum Homo Deus “upgraden” kann: erstens Bioengineering, zweitens Cyborgs, drittens anorganisches Leben. Wenn das gelingt, werden wir Götter sein. Ok. Und dann kommen Aliens und nennen uns Götterspeise, lol.
  • Das 21. Jahrhundert könnte zur Geburt einer neuen sozialen Klasse führen: der Klasse der Nutzlosen. - Das sollte man im Auge behalten. Eintreten könnte, dass die Kluft zwischen Arm und Reich noch tiefer wird. Man sollte auf den nach vorn donnernden Zug springen. Wer zurück bleibt, bekommt ein Riesenproblem.
  • Wer wissen will, wie es sein wird, wenn wir einmal nicht mehr die dominante Spezies auf dem Planeten sein sollten, muss nur unseren eigenen heutigen Umgang mit anderen, minderkomplexen Tieren betrachten, mit Schweinen, Rindern und Hühnern.
Nun, zur Zeit läuft es ja noch ganz gut, und ich sehe durch das Fenster: Das Wetter ist schön.


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