Coversong Roads

martedì, febbraio 23, 2010

Analog Science Fiction and Fact, April 2010

Im Juni gibt es in Seattle den Clarion West Writers Workshop. Will da jemand hin? Ist ein bischen weit weg, aber wer gute SF schreiben will, sollte den Sprung über den großen Teich machen.

Richard A. Lovett schreibt in seinem Sachbeitrag „What´s in a kiss? The wild, wonderful world of Philematology“ über Küsse und deren biochemische Auswirkungen auf den Menschen.

Wusste jemand, dass Wissenschaftler, die Küsse untersuchen, Osculologisten genannt werden? Wenn auch die Forschungsergebnisse nicht alle eindeutig sind, zeichnen sich doch vier Klassen ab, in die Helen Fischer, Professorin der Anthropologie, Küssende eingeordnet hat. Küsse beeinflussen das Hormongleichgewicht, setzen Botenstoffe im Gehirn frei und checken den Partner auf Kompatibilität. Wir wissen, wenn ein Kuss nicht zündet, lohnt es sich nicht eine amoröse Beziehung anzuknüpfen.

In diesem Zusammenhang finde ich es erstaunlich, was für Gefühle und Sensationen Küsse von Avataren im Second Life bei Personen vor dem Bildschirmen auslösen.

An diesen Artikel schließt sich eine Geschichte des Autoren an, die er mit Holly Hight geschrieben hat. In „Snowflake Kisses“ geht es um eine Wissenschaftlerin, die wie die Helen Fisher des Artikels die Wirkung von Küssen auf Testpersonen untersucht, indem sie diese in einen Gehirnscanner steckt und anhand von Blutproben die Ausschüttung von Botenstoffen ermittelt. Sie verliebt sich dabei und entwickelt aus Botenstoffen und Pheromonen einen Liebescocktail, der sie vor ein Dilemma stellt. Sollte sie diesen ihrem Angebeteten in den Drink schütten? Der Erfolg wäre ihr sicher. Sie entscheidet sich fuer die konventionelle Methode. Kisses sweeter than wine. Gutes Mädchen, meine ich.

Trap Door 26, December 2009

Robert Lichtman, 11037 Broadway Terrace, Oakland, CA 94611-1948, U.S.A

Die Erscheinungsweise ähnelt dem Munich Round Up von Waldemar Kumming, nur dass Lichtman einige Jährchen weniger auf dem Buckel hat und Trap Door daher wohl noch für lange Zeit eines der populärsten angelsächsischen Fanzines bleiben wird. Beiträge dieses Mal von Gordon Eklund, Dave Langford, Carol Carr, Ron Benett (aus seinem Nachlass) und anderen.

Das Fanzine ist entweder für 5 USD oder für einen Leserbrief zu haben (Letter of comment, LOC). Ich werde versuchen, mir einen LOC abzubrechen, da, obwohl mein Englisch gut ist, ich in keinem Fandom richtig zu Hause bin. Und im angelsächsischen noch weniger. Das war vor fünfzig Jahren anders. Auch in diesem Fanzine sind die Alten am Ruder. Auf jeden Fall sind sie profilierter. Sind junge Männer träger? Gibt es andere Fanzines, die das Gegenteil beweisen? Keine Ahnung. Im letzten Spiegel las ich eine Notiz, dass Frauen Männer in vielen Bereichen abhängen. Man merkt es auch in Second Life. Die meisten Männer, die da herumlaufen, sind etwas lowbrow. Kein Wunder, dass ich da bei dem weiblichen Geschlecht gut ankomme, grins. Würden sich Mädchen mehr für SF interessieren, würden die Jungs blass aussehen. So halten die alten Fans die Bastion.

mercoledì, febbraio 17, 2010

Fandom Observer 248

enthält eine Replik über etwas aus der vorangegangenen Ausgabe, was ich überlesen hatte. Es geht um die jährliche Ausgabe der Anthologie "Story Center". Es ist eine dödelige deutsche Art, Dispute in Fanzines auszutragen. Das trägt sicher nur zur Unterhaltung weniger Leser bei.

Fanzines, wie die Jahresausgabe des EDFC, ersten deutschen Fantasy Clubs, werden besprochen. Diese trägt den Titel "Das Experiment". Sie wird wegen finanzieller Klammheit eingestellt.
Es gibt ein Interview von Bern Frenz, wer immer das sein mag.
Interessant ist, dass Charles Stross, einer meiner Lieblingsautoren, auf dem Dort.Con 2011 anwesend sein wird.

Twilight-Filme werden besprochen, dann Comics. Am interessantesten fand ich den Beitrag "Komm ich jetzt ins Fernsehen?". Ist zwar keine SF, liest sich aber so. Hier schildert der Telefonbenutzer einer anderen Gesellschaft, wie ihm von der Telecom laufend Beträge abgebucht werden. Er schaltet Anwalt und Polizei ein, doch bis zum Tag der Erscheinung des Fandom Observers ging die Abbuchung lustig weiter.

domenica, febbraio 14, 2010

Scientific American, Febr. 2007

Für all diejenigen, die meinen Blog zum ersten Mal lesen: ich hänge mit dem Lesen von Scientific Americans ein paar Jahre hinterher. Hier wird im Vorwort noch die Bush Administration gebeutelt, die sich der Wissenschaft gegenüber quer gestellt hatte, wenn es nicht um die Ausbeute von Bodenschätzen oder um die Entwicklung von Waffen ging. In diesem Falle geht es um die wenig effektive Treibstoffsverbrauchregulierung von Automobilen, um zu lasche Arzneimittelkontrolle.

In „The Universe´s Invisible Hand“ geht es um dunkle Energie. Drei Viertel des Universums besteht aus ihr, so wird behauptet. Man kann sie nicht sehen. Galaxien entfernen sich nicht in einem fixen Raum voneinander, sondern der Raum dehnt sich und zieht sie mit sich. Anhand von Supernovas lässt es sich messen, ebenfalls anhand der kosmischen Hintergrundstrahlung, die unsichtbare Energie voraussetzt. Anhaltspunkte dafür sind auch die Konfiguration von Galaxien, Gravitationslinsen und galaktische Cluster.

Dunkle Energie ist für das Auseinanderdriften von Galaxien verantwortlich. Vorteil ist, es kommt nicht zum Kollaps des Universums. Nachteil ist, es dünnt sich weiter aus und wird letztlich Objekte, die durch Gravitation auf ihrer Bahn gehalten werden, mit ihren Atomen zerschreddern. Aber das ist noch ein paar Jahre hin, lol.

Die Todesursache des fleischfressenden Dinosauriers Majungatholus atopus, der vor rund 70 Millionen Jahren ausgestorben ist, wird in „Tracking an ancient Killer“ untersucht. In diesem Falle war es Dürre und nicht ein auf die Erde herabgestürzter Asteroid.

Wer hätte das gedacht: Pflanzen geben Methan an die Atmosphäre ab und tragen damit zum Treibhauseffekt bei. Da sie das jedoch schon seit zig Millionen von Jahren tun, sind sie nicht die Verursacher der sich abzeichnenden globalen Erwärmung. Übrigens ist es arschkalt hier in Italien.

Der Durchbruch, Laserstrahlen mit Hilfe von Silikon zu produzieren, wird in „Making Silicon lase“ dargestellt. Die natürliche Veranlagung von Silikon lässt es im Gegensatz zu Gallium Arsenide nicht zu, einen Laserstrahl zu produzieren. Schließlich gelang es Forschern jedoch, mit Spiegeln Photone zu veranlassen weitere zu erzeugen.

Mit „Spice Healer“ schildert Gary Stix, Curry habe entzündungshemmende Wirkung und sei gegen Pancreatitis, Arthritis, Colitis, Gastritis, Allergien und Fieber wirksam. Und wir haben keine Currywürste in Italien. Wie ungerecht J

Dann lese ich einen Artikel über das Digitale Fernsehen in den U.S. Schon lange nicht mehr aktuell. Die Einführung war der 17. Februar 2009.

„Molecular Lego“. So wie es die Natur mit Proteinen macht, bekommen es die Wissenschaftler nicht hin. Proteine, die für Funktionen des Körpers verantworlich sind, falten sich auf unvorhersehbare Weise. Man geht also einen anderen Weg, simple Nanoteile, Moleküle miteinander zu verbinden und zu hoffen, dass man daraus eines Tages funktionsfährige Proteine herstellen kann. Die Grundsteine sind gelegt, nur macht es bei mir wenig Sinn zu sagen: „Bin gespannt, was dabei herauskommt.“ Tausend Jahre halte ich nicht mehr durch, lol.

giovedì, febbraio 11, 2010

Im vorletzten Spiegel

stand, dass Digitales Fernsehen die Chance, von Außerirdischen wahrgenommen zu werden, drastisch verringert. Davon ist Frank Drake, Direktor am US-Alien-Suchinstitut Seti nicht gerade begeistert. Vielleicht ist es auch von Vorteil, wenn Andere nicht sehen, was wir auf der Erde anstellen.

Im Interview des Ameisenforschers Bert Hölldobler "Der ganze Staat ist das Gehirn" geht es um die Arbeit von Ameisen im Kollektiv. Hochinteressant.

Phantastisch 37

Was ich inzwischen überlese sind Autoreninterviews. Mit der Zeit werden sie langweilig. Ich meine, was bringt es, wenn man in unzähligen Varianten Auskunft darüber bekommt, wie, warum, weshalb die Leute mit dem Schreiben angefangen haben? Dann erzählen sie von Büchern, die ich nicht lese.

Frank Hoese hat in Phantastisch eine Geschichte untergebracht. Er schrieb auch oft für die Computerzeitschrift CT. Am Anfang war er mit mir in der Internet Schreibgruppe www.schreib-lust.de und hat sich von dort aus in die Professionalität hochgearbeitet.

Interessant fand ich Horst Illmers Besprechung des Buches „Die Kinder des Saturn“ von Charles Stross. Ich hatte einige Stories von ihm in Asimov´s gelesen und finde seine Geschichten interessant, spannend und humorvoll.

Neben Buchbesprechungen einige bemerkenswerte Artikel wie „Samt, Blut und viel Papier“, in dem über 25 Jahre des Kleinverlages Edition Phantasia berichtet wird.

Unter „Faszination des Grauens“ wird Jack Ketchum als Meister des Splatterpunks dem Leser nähergebracht. Bei seinem Namen denke ich an Ketchup, rote Farbe und Blut. Das war Absicht.

„Atomkraft, nein danke“ erinnert an die Stories über Captain Future, die in den dreißiger und vierziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts entstanden und sich an schon damals bekannten physikalischen Gesetzen vorbeigemogelt hatten. Pulpfiction nahm es nicht so genau.

Mit dem Artikel „Schattenländer“ wird an den Horror-Autoren Peter Straub erinnert. Ich kenne ihn nicht. Muss ich es? Ein Vorzug dieses Magazins ist, daß es für mich Steine umdreht, unter denen ich Neues entdecke.

martedì, febbraio 09, 2010

Asimov’s Science Fiction, February 2010

“The Ice Line” von Stephen Baxter, ist, wenn es nach mir geht, die beste Story dieser Ausgabe. Baxter ist britischer Ingenieur, Mathematiker, vielseitiger und produktiver SF-Autor und ist Präsident der British Science Fiction Association.

Die Story spielt in einer alternativen Zeitlinie, in der Baxter Napoleon mit einer riesigen Armada übersetzen lässt. Erfinder wie Robert Fulton, der in einer Vorgänger-Story ums Leben gekommen war, James Watt und andere prägten oder gestalten die Abläufe. Briten versuchen Napoleons Einfall in ihr Land zu stoppen und die noch gefährlicher Bedrohung durch Phoebeans, riesige aus dem Weltall niedergegangene Tiere, die sich zu intelligenten Organismen zusammenschließen können, abzuwehren.

Die Story beginnt damit, dass sich Ben Hobbes, der Protag, Ingenieur und ehemaliger Partner Robert Fultons aus finanziellen Interessen in die Dienste der Franzosen gestellt hatte, um das von ihm gebaute Unterseeboot „Nautilus“ im Seekrieg einsetzen zu können.

Beschreibungen der Szenen auf dem Meer zeugen von Baxters Recherche zu der Story, wenn wir Sätze wie folgende lesen:

- Zitat -

Below, the atmosphere was no less fraught. I hurried past the surgeon´s cabin where the tables were being scrubbed down, and the doctor himself in his leather apron lined up the blades and saws and scalpels and tourniquets. I found myself in the first gundeck – the uppermost of three on this first rate, as the British would have called the ship. Here in this wide, low space, you had teams of a dozen men gathering around each of the weapons on the starboard side – for you only fired from one side at a time – and they rushed through the complicated choreography of preparing a big gun, raising the port, ramming a powder cartridge down the barrel and then the ball, before you heave your muzzle out of the port and make the tackles for the recoil, and the gun captain takes his quill filled with powder and drops it into the touch hole. The powder boys scuttled with their lethal supplies, and the lieutenants stalked about yelling orders, and I hurried through the space, meeting the eye of no man or boy.

- Zitat Ende –

Hobbes wird in der Kampfzone mit der “Nautilus” zur See gelassen, taucht ab, wird von Briten aufgegriffen. Ihm wird bedeutet, den Briten bei dem Bau eines Zylinders zu helfen. Erst am Schluss der Story wird ihm die Bedeutung dieser Konstruktion klar. Admiral Collingwood, seine Tochter, in die sich Hobbes verliebt, und Hobbes bewegen sich mit einem Geleitzug durch Städte, die sich auf den Kampf mit den Franzosen vorbereiten. Eine dichte Handlung gibt über Napoleons Vormarsch Aufschluss. Doch ist dies nicht die einzige Bedrohung. Die Astronomin Caroline Herschel konnte flüchtig wahrnehmen, dass sich die Phoebeans auf dem Mars angesiedelt hatten. Dies wurde von den Briten aus Bedrohung empfunden, als Brückenkopf, dem eine Invasion der Erde folgen würde. Phoebeans lieben Kälte und explodieren, wenn sie Hitze ausgesetzt werden.

Hobbes findet heraus, dass der von Fulton entwickelte Zylinder als Raumfahrzeug produziert worden war. Hobbes war dazu ausersehen, Fultons Werk zu vollenden und eventuelle Konstruktionsfehler zu beseitigen. Der Zylinder soll zum Mars fliegen und die Besatzung plant in einem Kamikaze-Einsatz das Nest der Phoebeans zerstören. Hobbes bekommt es am Schluss der Geschichte mit, als er aufgefordert wird, neben Admiral Collingwood und Caroline Herschel als drittes Besatzungsmitglied mit an Bord zu gehen.

Die Energie für den Start wird von mit Elektroshocks domestizierten Phoebeans erzeugt, die unter dem Zylinder Hitze ausgesetzt werden. Hobbes läßt seine Angebetete zurück, die nicht ahnt, dass ihm der Heimflug verwehrt ist.

Die Story ist stark, das Umfeld und die Handlung darin packend beschrieben, Liebe, in dürren Worten angedeutet. Plausibel, da die rasante Handlung dieses Krieges, sowie die Aufgabe, England und den Rest der Welt zu retten, jede Emotion überlagern musste.

martedì, febbraio 02, 2010

Analog, Science and Fact, March 2010

Analog geht mit der Zeit: SF-Autoren befassen sich mit Umweltproblemen. In Bud Sparhawks „Encounter in a yellow Wood“ geht es um Müllbeseitigung in Canada. Alles, das von den umliegenden Orten auf die Deponie geschüttet wurde, wird von bestimmten, dort gepflanzten Bäumen verflüssigt und dann aus dem Boden gesaugt. Die Bäume sollen durch Metallröhren mit einem höheren Wirkungsgrad ersetzt werden.

Der Protag, ein Ingenieur streitet sich mit seiner Verflossenen, die sich dem Erhalt der Bäume verschrieben hat. Der Protag wird zwischen der Frau und seinem Job hin und hergerissen und sieht die langfristige Perspektive; denn die Röhren werden dann bedeutungslos, wenn der letzte Müll von ihnen verarbeitet wurde. Danach jedoch können wieder Bäume jeglicher Art gepflanzt werden und ein Naturwald entstehen.

In „Narrow World“ von Carl Frederik geht es um das Biotop eines Autobahnmittelstreifens. Die Highway ist so stark befahren, dass sich Tiere dieses Streifens scheuen, die Fahrbahnen zu überqueren. Ein Sträfling entfernt sich aus einer Gruppe, die zum Reinigen des Streifens eingesetzt wurde. Er schält sich aus dem orangefarbenen Trikot und rennt den Streifen entlang. Abends stößt er auf Minikatzen, die hinter Miniratten herjagen. Er wird von einer Katze gebissen.

Während Reisende der Autobahn einer Seuche anheimfallen, bleibt er immun. Der Staat beschließt, den Streifen zu sterilisieren. Der geflohene Sträfling stößt zu einer Gruppe Boyscouts, die ihr Zelt auf dem Streifen aufgeschlagen haben. Er bekommt Hemd, Hose und wird zum Essen eingeladen. Das Bein eines der Boyscouts bleibt in einer Bärenfalle hängen. Hubschrauber fliegen mit aufgedrehten Lautsprechern und Sprühmaschinen den Streifen entlang, um ihn zu sterilisieren und den entflohenen Sträfling zu suchen. Sie weisen Reisende an, wegen einer drohenden Gefahr die Autobahn zu verlassen. Während die anderen Boyscouts vor der chemischen Keule der Hubschrauber flüchten, bleibt der Protag bei dem in der Falle steckenden Jungen. Zieht seinen orangefarbenen Overall hervor, winkt damit, erwirkt eine Landung der Hubschrauber und rettet den Jungen.